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Unfallrisiko und Gefährdungspotenziale im österreichischen Radverkehr: Eine Untersuchung auf Basis von Unfallzahlen und Verkehrsleistung

Accident risk and hazard potentials of bicyclists in Austria: an investigation based on accident and exposure data

Dipl.-Ing. F. Schneider; Mag. G. Furian, MBA; Dipl.-Ing. K. Robatsch; Dipl.-Ing. A. Soteropoulos, Wien

Mit der zunehmenden Bedeutung des Radfahrens in den letzten Jahren haben sich in Österreich auch die absoluten
Unfallzahlen im Radverkehr erhöht. Eine Untersuchung des Unfallrisikos von Radfahrern durch eine Verknüpfung von
Unfallzahlen und Verkehrsleistung wäre daher sinnvoll, war aber aufgrund fehlender Daten zum Mobilitätsverhalten
österreichweit bislang nicht möglich. Mit der Mobilitätserhebung „Österreich unterwegs 2013/2014“ liegen diese Daten
nun erstmals seit 1995 vor. In der vorliegenden Studie wurden die Daten zum Mobilitätsverhalten mit den Unfallzahlen
der amtlichen Unfallstatistik sowie hochgerechneten Unfallzahlen aus einer auf Interviews mit Unfallopfern in
Krankenhäusern basierenden Datenbank verknüpft. Dadurch konnten umfangreiche Analysen hinsichtlich der Verunglückten-,
Unfall-, Getöteten- und Unfallkostenrate im Bereich Fahrradverkehr im Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln
sowie detailliert nach Merkmalen wie Alter der Verunglückten oder Tageszeit des Unfalls durchgeführt werden.
Zudem wird durch die Analyse von Unfallzahlen und Daten der letzten österreichweiten Mobilitätserhebung aus dem
Jahr 1995 die Entwicklung dieser Unfallrelativzahlen im Radverkehr der letzten rund 20 Jahre aufgezeigt.

Due to the increasing importance of cycling in Austria in recent years, the number of bicycle accidents has also increased. An investigation of the accident risk of cyclists by linking accident numbers and exposure data would therefore be useful, but has not been possible so far because of missing data on mobility behaviour throughout Austria. The mobility survey “Österreich unterwegs 2013/2014” now contains these data for the first time since 1995. In the present study, exposure data were linked with accident data from the official accident statistics as well as projected accident numbers from a database based on interviews with accident victims in hospitals. This made it possible to carry out extensive analyses with regard to the casualty, fatality, accident and accident cost rates in cycling compared to other means of transport and in detail according to characteristics like age of accident victims or daytime of the accidents. In addition, based on the analysis of accident numbers and data of the latest Austrian-wide mobility survey from 1995, the development of these rates in cycling in the last approximately 20 years is shown.

Neue Psychoaktive Substanzen – Herausforderung für die toxikologische Analytik und Begutachtung

New psychoactive substances – A Challenge for toxicological analytics and assessment

Dr. rer. nat. N. Schäfer, Homburg/Saar; Dr. J. Welter-Lüdecke, München

Tödliche Gefahr: Das Tragen von Kopfhörern im Straßenverkehr

Danger to Life: Wearing Headphones in Road Traffic

cand. med. M. Sturm; cand. med. N. Frickel; Dr. med. A.Gehl; Dr. med. A. Kammal; Prof. Dr. med. K. Püschel, Hamburg

Die Tagespresse hat wiederholt über Kopfhörer im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen berichtet. Die Zahl im Verkehr
getragener Kopfhörer ist subjektiv gestiegen. Daher wurden die Berichte über Obduktionen, die vom Institut für Rechtsmedizin
des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf im Jahr 1998 bis 31.10.2017 vorgenommen wurden, nach
Fällen von Straßenverkehrsunfällen im Zusammenhang mit Kopfhörern durchsucht. In allen vier vorgestellten Fällen
wurde ein Fußgänger innerorts beim Überschreiten einer Fahrbahn verletzt. In drei der Fälle gab es ein akustisches
Signal vor dem Unfall. Die Frage der Feststellbarkeit, ob Kopfhörer getragen wurden und ob dies eine Beeinträchtigung
verursachte, ist problematisch. Gemäß § 23 Abs. 1 S. 1 StVO ist der, der ein Fahrzeug führt, dafür verantwortlich, „dass
(...) sein Gehör nicht durch (...) Geräte (...) beeinträchtigt“ wird. Die beschriebenen Strategien, um durch Kopfhörer/
Smartphones verursachten Straßenverkehrsunfällen vorzubeugen, können in technische, aufklärende und rechtliche
Maßnahmen eingeteilt werden. Um die Bedeutung von Kopfhörern bei Straßenverkehrsunfällen und von Maßnahmen,
um durch Kopfhörer verursachten Straßenverkehrsunfällen vorzubeugen, besser beurteilen zu können, ist weitere Forschung
notwendig.

Daily press has repeatedly reported on headphones in connection with traffic accidents. The number of headphones worn in traffic has subjectively increased. Thus the reports on post-mortem examinations carried out by the Department of Legal Medicine of the University Hospital Hamburg-Eppendorf in the year 1998 until 31.10.2017 were searched for cases of road accidents in connection with headphones. In all four cases presented, a pedestrian was injured crossing lane in a built-up area. In three of the cases there was an acoustic signal before the accident. The question of determining whether headphones were worn and whether this caused an impairment is problematic. According to the section 23(1) of the German Road Traffic Regulations a „person operating a vehicle is reponsible for ensuring that (...) their hearing is not impaired by (...) equipment (...)“. The described strategies to prevent road accidents caused by headphones/smartphones can be divided into technical, informatory and legal measures. To improve the evaluation of the role of headphones in road accidents and the role of measures to prevent road accidents caused by headphones, further research is needed.